Zwei Halbzeiten und eine Pause

Natürlich, es gäbe Gründe genug, Schlechtes zu finden am gestrigen Spiel des glorreichen 1. FC Köln gegen die Dortmunder Borussia 09. Das Ergebnis vorneweg zum Beispiel. Und: Schon wieder zu Hause nicht gewonnen. Der Tabellenstand, der wenig Anlaß zur Freude gibt. Das Kuddelmuddel bei den beiden Gegentoren in der ersten Halbzeit, bei der die sonst so gute Abwehr und der in dieser Saison groß aufspielende Faryd Mondragon wenig souverän wirkten. Und leider auch die 91. Minute. Von der wollen wir gar nicht reden.

Aber eigentlich war es ca. 55 Minuten lang ein gutes Spiel des FC. Die erste Halbzeit zeigte eine spielbestimmende Kölner Mannschaft, die die eindeutig besseren Torchancen hatte, und hinten, mit Ausnahme der beiden vermaledeiten Toren nach Standardsituationen, keine weitere Chance des immerhin Tabellenfünften zuließ. Sicherlich: Große Fußballkunst war da nicht zu sehen, aber wir erinnern uns: Der FC, das ist die Mannschaft der Hinserie mit den gefühlten 0,2 Torchancen pro Spiel und dem nicht existenten Offensivspiel. Eine deutliche Steigerung war diese erste Halbzeit. Zählen wir noch die letzten zehn Minuten hinzu (ohne die 91., logisch) – zwei Tore in Müngersdorf ist ja nun auch keine Selbstverständlichkeit.

Die eigentliche Frage aber lautet: Was war los in der 2. Halbzeit, bis zur 81., als endlich das 1:2 gelang? Die Rede vom psychologisch ungünstigen Zeitpunkt eines Gegentores kurz vor dem Halbzeitpfiff ist bekannt, aber das kann nicht erklären, was nach der Pause geschah: Jeglicher Schwung dahin, ein Zusammenspiel fand nicht mehr statt, Spieler wie z.B. Adil Chihi, die in der ersten Halbzeit noch mutig Risiken eingingen und dafürauch belohnt wurden, fanden zurück zur eigentlichen Stärke des FC aus der Hinserie: Jeden offensiven Pass zum Gegner zu spielen. Direktemang. Blei in den Beinen und Leere im Kopf – und am Gegner lag es gewiß nicht, Dortmund tat auch weiterhin alles um nach vorne nicht allzu gefährlich zu werden.

Ich habe keine Ahnung, was in der Kabine zwischen den beiden Halbzeiten geschah, und Spekulationen darüber sind auch müßig. Aber was auch immer es war: Geholfen hat es ganz bestimmt nicht. Und bittschön: Ändern.

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