Kopfloses Unentschieden

Eine schwierige Aufgabe, so schien es im Vorfeld der gestrigen Partie gegen Arminia Bielefeld, hatte der FC beim Auftakt des 22. Spieltags zu lösen: Nicht nur das Spiel gegen den Gegner, sondern vor allem gegen sich selbst, gegen die eigene Ideenlosigkeit im offensiven Spiel nach vorne, gegen eine Mannschaft, die sich zurückzieht und kaum Platz zum Kontern gibt.

Sechzehn Auswärtspunkte ergeben Platz 3 in der Auswärtstabelle – das Fundament für den hervorragenden 10. Platz und die relativ beruhigende Entfernung zu den Abstiegsplätzen.
Zuhause aber läuft es nicht recht. Der FC findet noch nicht die Mittel, das Spiel machen zu können. Das ist unterm Strich in Ordnung, Abstiege werden in der Defensive verhindert und nur darum geht es. Aber gerade gegen einen Gegner wie Bielefeld wäre ein druckvolles und kreatives Offensivspiel nötig und möglich um endlich mal wieder vor heimischen Publikum einen Dreier einzufahren.

Und es sah gut aus. 25 Minuten spielte der FC genau das: Schwungvoll, druckvoll, jedoch geduldig, den Bielfeldern keine Chance gebend. In der 15. Minute das hoch verdiente 1:0. In der zweiten Hälfte der 1. Halbzeit etwas kontrollierter, weniger anstürmend, ohne jedoch das Heft des Handelns aus der Hand zu geben.
Dann jedoch: Ein miserabler Flüchtigkeitsfehler vom ansonsten gut spielenden Miso Brecko, ein Geschenk, 1:1 – ohne Kölner Hilfe wären die Bielefelder nie zum Ausgleich gekommen.

Schlimmer als der Fehler und der Ausgleich erwies sich in der zweiten Halbzeit jedoch das Fehlen der Köpfe: Kapitän Novakovic blieb leicht verletzt in der Kabine, Mittelfeldorganisator Petit folgte in der Mitte des zweiten Spielabschnitts auf die Bank, Jupp Mohamad fehlte sowieso, und gen Ende hin humpelte ein krampfgeplagter Ehret an der Seitenlinie entlang, ob des erschöpften Auswechselkontingents gezwungen, weiter zu spielen.

Fluch und Segen zugleich: Eine Mannschaft wie der FC, als Absteiger und vor einem sehr präsenten Heimpublikum, braucht eine starke Hierarchie, auch und gerade auf dem Spielfeld. Fehlt der Mannschaft dann jedoch der Kopf, so ist sie unfähig, ein kollektives und durchdachtes Angriffsspiel aufzuziehen.

Bleibt das Positive festzuhalten: Weiterhin ungeschlagen in der Rückrunde. Nur noch 11 Punkte von der legendären 40 Punkte Marke entfernt. Eine Defensive, die sicher steht – Breckos Fehler ist da eher die Ausnahme, die die Regel bestätigt.

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