[Infografikmassaker] Where the money’s at: Import & Export.

Mamelodi Sundowns. LDU Quito. Catania Calcio. Colo Colo. CF Monterrey.

Seit vergangenen Dienstag sind alle 32 endgültigen Kader bekannt. Und damit auch eine endgültige Übersicht aller Vereine, die bei ihnen unter Vertrag stehenden Arbeitnehmern in diesem Sommer ein paar Wochen freigeben müssen, damit diese Ruhm, Ehre und ihren Marktwert erhöhen mögen beim Treffen der weltbesten Fußballspieler, welches in fast einer Woche in Südafrika beginnt.

Wellington Phoenix. Randers FC. CD Olimpia. Young Boys Bern. NK Maribor.

Dass Europa das Zentrum des bezahlten Fußballs ist, dürfte niemanden überraschen. Dass England wiederum das Zentrum des Zentrums ist, auch nicht. Die größte Anzahl an Spieler stellenden Vereinen kann allerdings Italien vorweisen: Die Angestellten von 27 Clubs treffen in Südafrika aufeinander. (England: 26 Clubs, Deutschland: 23 Clubs).

Coton Sport Garoua. KAA Gent. Real Salt Lake. Bechem Chelsea. AIK Stockholm.

Diese drei Länder sind es übrigens auch, die ausschließlich im Heimatland spielende Profis zur Weltmeisterschaft schicken. Am anderen Ende findet sich nur Nigeria, bei dem alle 23 Spieler des Kaders ihr Geld im Ausland verdienen.

Nun denn, genug der Vorrede, hier ist das Ding. Ich freu mich über Kommentare, auch besonders darüber, ob das riesige Format (1600 x 1000) irgendeinen Sinn macht.

Quelle der Daten: www.weltfußball.de
Nach dem Klick öffnet sich die Grafik in größerer Ansicht.

[Infografikmassaker] Nachschlag: Top Fünf Platzierungen seit Beginn der Bundesliga

Vor gut einer Woche gab ich meinen Lesern die kleine Denkaufgabe, die unzugeordnete “Top Fünf Platzierungen der Bundesliga” Grafik aufzulösen – und, wie schon mehrfach geäußert, ich ziehe meinen Hut – meine Leser sind die schlausten der größten weiten Blogosphäre, eindeutig und zweifelsfrei. Schneller als ich gucken konnte war alles gelöst. Vielen Dank für die rege Teilnahme.

Einen kleinen Nachschlag möchte ich dennoch liefern. Zum einen ist die aktuelle Saison vorbei, es gilt also eine neue Reihe nachzutragen. Dadurch verändern sich natürlich auch die Positionen in dem einen oder anderen Fall.
Und natürlich drängen sich mir nach dieser ausgiebigen Beschäftigung mit dem Thema noch Interpretationen auf, die ich der geneigten Leserschaft nicht vorenthalten möchte.

Doch zunächst die aktualisierte und beschriftete Grafik – wie schon vor einer Woche gilt: Klick öffnet die Grafik in größerer Auflösung.


Ich erwähnte es schon letzte Woche – Deutlich wird, dass die Bundesliga eine 2 Klassengesellschaft ist. Fast 90 % aller Top Fünf Platzierungen werden von 12 Vereinen unter sich ausgemacht. Davon kann natürlich der FC Bayern mit 39 von 235 Platzierungen einen Löwenanteil für sich beanspruchen, nur acht mal gelang es den Münchnern nicht, sich unter den ersten Fünf zu platzieren.

Vier dieser zwölf Vereine haben spätestens Ende der Neunziger aufgehört, sich an der Tabellenspitze der Bundesliga in Position zu bringen (Der 1. FC Köln, Borussia Mönchengladbach, Eintracht Frankfurt und der 1. FC Kaiserslautern), was die Zahl der momentanen Erste-Klasse-Vereine auf Acht reduziert. Mit Ausnahme einer Top Fünf Platzierung des VfL Bochums (Die wohl auch gerade in Hinblick auf den just erfolgten Abstieg keine regelmäßige Sache werden wird) und den zwei Top Fünf Platzierungen VW Wolfsburgs ist da alles in fester Hand. Englische Verhältnisse sind das noch nicht, aber der Unterschied zur Insel fällt nicht mehr allzu groß aus.

Ein Hinweis in eigener Fansache: Geradezu sprichwörtlich ist ja die angebliche Großmannssucht der Kölner Fans. Auch wenn ich der festen Überzeugung bin, dass sich diese mittlerweile mehr in den Hirnen der Udo Latteks der Republik abspielt als in den Köpfen der FC Fans – man könnte geneigt sein, diese Grafik als Erklärung heranzuziehen: Ein Verein, der sich in dieser Liste 17 Jahre (!) nach der letzten Platzierung unter den Top Fünf immer noch auf Platz 2 befindet, hat offenbar zuvor Großes geleistet. Das mag verständlich machen, warum es den FC Fans in der Tat so schwer fiel, sich mit der neuen Rolle zu identifizieren.
Der Vollständigkeit halber sei allerdings erwähnt, dass dieser 2. Platz in diesem Jahr nur noch durch die Sortierung via Alphabet bei Gleichstand gehalten werden kann und wohl am Ende der nächsten Saison weg ist, so nichts außergewöhnliches passiert.

Erstaunliches auch vom rheinischen Rivalen, Borussia Mönchengladbach: Wie kein anderer Verein neigt der gemeine Bökelbauer Bökelberger offenbar zu Phasenhaftigkeit: Der großartigen Erfolgsserie von elf Top Fünf Platzierungen in Serie ab Ende der Sechziger – was, abgesehen vom FC Bayern natürlich, sonst kein Verein schaffte – folgten noch zwei weitere, kleinere Serien – und sonst nichts.

Die längsten Durstrecken mit anschließendem Wiedereintritt in den Klub der Erste-Klasse-Vereine legten Schalke 04 und Hertha BSC hin – offenbar allerdings zu einem enormen Preis: Massive Schulden da, ein tönernes Fundament, dass leicht zusammenbrechen kann, dort.
Diesen augenscheinlich hohen Preis zur Aufnahme in den Rotary Club des deutschen Fußballs, der sich spätestens Anfang der Achtziger herauskristallisierte, konnten – ohne zuvor schon erfolgreich gewesen zu sein – nur Bayer Leverkusen und, gesetzt den Fall es bleibt nicht bei den Top Fünf Platzierungen der letzten beiden Saisons, VW Wolfsburg leisten. Die Rückkehr oder erstmalige Aufnahme in den erlauchten Kreis geht also nur über waghalsige Finanzakrobatik oder über die Außerkraftsetzung der 50+1 Regel und dem Dasein als Werbemaßnahme oder Plastikclub. TSG Hoppenheim, ick hör Dir trapsen.

[Infografikenmassaker] Dauerbrenner, Emporkömmlinge und Eintagsfliegen unter den Top 5 + Ratespass!

Was ist Erfolg?
Ein gewonnener Titel, klar. Ein Double, Triple, Quadrupel.
Aber nicht jede erfolgreiche Saison endet mit einem Titel, der FC Schalke 04 kann in dieser Saison ein Lied davon singen. Dauerhafter Erfolg kann, im allerbesten Fall, eine Serie von Meisterschaften sein, aber auf lange Sicht ist auch ein Verein, der es über einen gewissen Zeitraum schafft immer wieder in der Spitzengruppe der Liga mitzuspielen, um den Titel zu kämpfen, zu den besten Mannschaften seines Landes zu zählen, erfolgreich. Zehn Jahre hintereinander Platz 2 tut sicher irgendwann weh, erfolgreich ist es doch, mal ganz zu schweigen von den durch den Erfolg geschaffenen Strukturen, die die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Erfolgs größer werden lassen.

Wenn ich ein wenig betrunken bin, behaupte ich gerne, der 1. FC Köln wäre in seiner guten Zeit quasi fast dauernd immer permanent unter den ersten fünf gewesen. Ist natürlich Unsinn, spätestens am nächsten Morgen fällt es mir wieder ein. Aber es ist eine gute Definition meines persönlichen Verständnisses von Erfolg in der Bundesliga. Natürlich, ein FC Bayern Fan wird das anders sehen, aber für den normalsterblichen Rest vom Schützenfest ist eine Platzierung unter den ersten Fünf in der Regel ein Zeichen einer erfolgreichen Saison. Wenn sich der Verein des Herzens regelmäßig unter diesen Top Fünf wieder findet, kann er getrost als eine große Nummer im Lande gelten. Und das ist auch unabhängig davon, zu welchem europäischen Pokalwettbewerb dieser fünfte (oder eben der vierte, dritte, etc.) Platz qualifiziert.

Grund genug, dachte ich mir so, mal einen Blick zu werfen, wer denn über die langen Jahre der Bundesliga wie oft unter den ersten Fünf landen konnte. Wer eine Serie starten konnte, wer immer wieder in jedem Jahrzent häufig dazu gehörte, wer nur ab und an in die Spitze vorstoßen konnte und wieviele Mannschaften überhaupt jemals am Ende einer Saison unter den Top Fünf zu finden waren.

Und weil die nackten Zahlen zwar alles erzählen, aber den großen Überblick häufig vermissen lassen – voilà, die Idee für neues Infografikenmassaker des Infografikenmassakerlehrlings Spielbeobachter war geboren.

Weil ja aber dieses Internetz, in dem wir so vor uns hinschreiben und -malen, ein interaktives sein soll, so hörte ich jedenfalls, gibt es diese Grafik wieder als gar lustigen Ratespass für die ganze fußballbegeisterte Familie.

Was Ihr hier sehen könnt, ist eine Zeitleiste, genauer gesagt: Vierundzwanzig Zeitleisten, soviele Vereine haben das Kriterium nämlich bislang mindestens einmal erfüllen können. Jede Zeitleiste steht also für einen Verein und jeder rote Fleck für eine Top Fünf Platzierung. Die unterschiedlichen Rottöne sind bloße Orientierungshilfen, jeder Farbton steht für ein Jahrzehnt. Sortiert sind die Zeitleisten nach der Gesamtzahl der errungen Top Fünf Platzierungen, bei gleicher Anzahl entschied das Alphabet.

Und jetzt die Klassenhefte raus, ich hätte gerne in den Kommentaren Mutmaßungen, Gewißheiten, Diskussionen darüber, welche Zahl für welchen Verein steht. Spätestens in einer Woche gibt es die Auflösung.

Natürlich gilt wie immer: Wer googelt oder sonstwie spiekt, wird für alle Zeiten mit übelstem Mundgeruch geschlagen sein und nie wieder eine Gabel anfassen können, ohne sich ein Auge auszustechen.

Um Euch nicht ganz so ratlos dastehen zu lassen, ein kleiner Hinsweis: Die Nummer 1 ist jener Verein, der auch die meisten Meisterschaften gewonnen hat. Überraschend, nicht wahr?

(Der Klick auf das Bild öffnet die Grafik in größerer Ansicht in einem neuen Fenster oder Tab)


Und eine Erkenntnis läßt sich auch ohne die Vereinszuordnung gewinnen. 12 Vereine haben 206 der möglichen 230 Top Fünf Platzierungen unter sich ausmachen können, das sind 89,5%. 10,5% der Top Fünf Platzierungen bleiben also für die restlichen 38 Klubs, die je in der ersten Liga spielten – eine recht deutliche Zweiklassengesellschaft, wie ich finde.

[Update] Richtig gelöst:
01 – FC Bayern München
02 – 1. FC Köln
03 – Hamburger SV
04 – VfB Stuttgart
05 – Werder Bremen
06 – Borussia Dortmund
07 – Borussia Mönchengladbach
08 – Eintracht Frankfurt
09 – 1. FC Kaiserslautern
10 – Bayer Leverkusen
11 – Schalke 04
12 – Hertha BSC
13 – Eintracht Braunschweig
14 – 1860 München
15 – Fortuna Düsseldorf
16 – 1. FC Nürnberg
17 – VfL Bochum
18 – VfL Wolfsburg
19 – Alemannia Aachen
20 – Hannover 96
21 – KFC (Bayer) Uerdingen 05
22 – MSV Duisburg
23 – SC Freiburg
24 – Wuppertaler SV

Das Orakel hat gesprochen: Weltmeisterschaft braucht nicht mehr gespielt werden!

Wer wird Weltmeister? Welche Mannschaften werden eine wichtige Rolle im Turnier spielen, welche fahren hohnbelacht und spottbeladen wieder nach Hause? Welche Spieler fallen auf, sei es durch besonders viele Tore, oder durch rüde und häßliche Fouls? Wer spielt eine tragende Rolle innerhalb der teilnehmenden Mannschaften?

Fragen über Fragen. Sie brennen auf, unter und neben unseren Nägeln, nicht nur aus sportlicher Ereiferung heraus, auch Tipprunden wollen gewonnen und Wettgewinne eingestrichen werden.

Kein Problem.

Man nehme ein Medium (also: icke jetzt), gehe zum nächstbesten Zeitschriftenhändler, kaufe das große Panini Fußballweltmeistersammelklebealbum-mit-einem-Haufen-Tütchen-Paket, packe alle Bilder aus (auch die, die im Heft sind), lege sie mit dem Bild nach unten in einer geheimen (sorry) Anordnung auf den Boden (das Heft in der Mitte) und tanze um Mitternacht um die Bilder herum. Nackt, versteht sich. Dann klebe man die Bilder ein – et voilà – DAS GROSSE FUSSBALLORAKEL hat gesprochen:

(Achtung! Wer sich die Spannung nicht verderben will, lese nicht weiter):

Fangen wir hinten an: Sang- und klanglos fahren nach Hause:
Honduras, Kamerun, Japan, Holland, Slovenien, Algerien, England, Griechenland, Frankreich, Mexiko und Südafrika. (Kein Bild)
Okay, Südafrika kann nicht Hause fahren, die sind schon da. Und okay, dass drei Mannschaften aus Gruppe A schon nach der Vorrunde nach Hause fahren können, bzw. da bleiben können, wo sie zu Hause sind, hat mich auch verwirrt, aber das Orakel hat immer recht. Vielleicht ein Dopingskandal. Don Blatter werden die Haare zu Berge stehen, sein schönes Markenprodukt.

Eine gute, aber letztendlich nicht ganz bis nach oben auf die Spitze reichende Leistung werden folgende Länder abrufen und darbieten:
Spanien, Portugal, Italien, Australien, Deutschland, USA, Nigeria, Argentinien und Uruguay. (Zwei Bilder)
Spanien! Deutschland! Italien! Argentinien! Ich höre das Zerreissen Eurer bisher gemachten Tippzettel bis hier hin, liebe Freunde des Favoritentipps. Tut mir leid, keine dieser Mannschaften wird Weltmeister.

Torschützenkönig der WM wird:
Sergio Agüero. (Erstes eingeklebtes Bild)
Ja, das ist eine kleine Sensation, nicht Lionel Messi, nicht Wayne Rooney (Wie auch, die Engländer fahren ja stante pedes wieder nach Hause), nein, El Kun wirds. Nun ja, so überraschend auch wieder nicht, Maradonas Schwiegersohn, das muss doch irgendwie abfärben.

Die erste Rote Karte:
Aberto Gilardino (Erstes doppeltes Bild)
Raus mit dem! Zack! Weg!

Fällt durch besonders häßliches Spiel auf:
Edison Cavani (Schief eingeklebt)
Nun gut, ein Urugayo. Da liefert uns das Orakel doch endlich mal ein verläßliches und zu erwartendes Ergebnis.

Herausragende deutsche Spieler:
Per Mertesacker und Emblem.
Ich bin entzückt, dass ein Spieler, den bislang niemand auf der Rechnung hat und der offenbar von Jogi Löw erst in letzter Sekunde aus dem Hut gezaubert wird, so positiv auffallen wird. Ich hoffe, der effzeh hat schon ein Vorkaufsrecht auf Emblem. Ich würds Michael Meier, diesem gewieften Fuchs, ja zutrauen.

Und nun, Trommelwirbel, eine dieser drei Mannschaften wird Weltmeister:
Brasilien, Neuseeland, Ghana (Drei Bilder)
Ja, ich bin auch verwirrt. Drei Weltmeister? Kann das denn sein? Lange hab ich gegrübelt, hin und her überlegt, die Historie gewälzt. Aber ich hab des Rätsels Lösung gefunden: Das Orakel ist ebenfalls ein gerissener Fuchs und verrät den Weltmeister erst im nächsten Tütchen.

Ich halte Euch auf dem laufenden. Hoffentlich wird es nicht Brasilien.

BREAKING NEWS! BREAKING NEWS! BREAKING NEWS!

Zwei weitere Neuseeländer! Zwei! Ein eindeutiges Zeichen! NEUSEELAND WIRD WELTMEISTER!

Och. Naja. Hm. FC Home Trikot 2010/2011

[Fashion-Content. Kannst wieder wegkieken.]

Nur der Vollständigkeit halber, denn das Trikot ist so wie es hier zu sehen ist, heute auch im Express zu sehen: Das neue Home-Trikot des FC.

Hübscher und ansehenswerter als das aktuelle, Barcode-Trikot. Aber sagen wir es, wie es ist: Ein wenig langweilig ist es. Aber schlicht kann ja auch ganz schick sein, warten wir also ab, wie es am Leibe der gottgleichen Geissbockkicker aussieht.
Allerdings: Mal wieder in Weiß zu Hause wär ja auch was, vielleicht verschwände dann auch die katastrophale Heimbilanz im Orkus des Vergessens. Und was diese schwarzen Nähte, im Fußballtrikotdeutsch auch Applikationen genannt, sollen, mag allein der liebe Fußballgott wissen.

Aber allemal besser als die schwarz-weißen Auswärtstrikots.

Infografikmassaker: Alle deutschen Europacup Siege & Finalteilnahmen

Manchmal geht das so: Sitzen zwei Fußballfachidioten Fußballsachverständige Fußballsachverstandskoryphäen während eines Champions League Viertelfinales am Tresen am Bildschrim und twittern darüber, wie oft es denn wohl schon vorgekommen sei, daß zwei deutsche Mannschaften im gleichen Jahr zwei europäische Wettbewerbe gewonnen hätten. Ohne auch nur überlegen zu müssen, fällt dem Einen sofort 1997 ein – kein Wunder, er stammt aus dem Ruhrgebiet. Bevor sie noch weitere Überlegungen anstellen können, fordert das Spiel wieder ihre Aufmerksamkeit und der letzte Gedanke zum Thema ist ein Stoßseufzer, es käme doch schnell eine schicke Infografik herbei.

Kein Problem, liebe Leute, the unholy Infografikenmasssakerlehrling strikes back.

Tada – alle deutschen Europacupsieger und, als Zugabe, Finalteilnehmer, im Überblick. Diesmal mit Beschriftung, dafür aber ohne bunte Kreise.

Und was lernen wir daraus?
Die direkte Antwort auf die ursprüngliche Frage lautet: Drei Mal, jedenfalls, wenn wir die ostdeutschen Vereine mit hinzunehmen, nämlich 1974, 1975 und eben 1997.
In weiteren sechs Saisons bestand die Chance dazu, aber mindestens ein deutscher Einspielteilnehmer hatte zwar eine Hand an der jeweiligen Trophäe, musste diese aber nach Abpfiff wieder wegnehmen. Drei Mal betraf das sogar beide Titelaspiranten (Wenn wir diesbezüglich mal den Sonderfall 79/80 weglassen, in dem zwar mit dem HSV und Mönchengladbach zwei deutsche Mannschaften als Verlierer vom Platz gingen, aber der Gegner der Borussia eine ebenfalls deutscher Verein, nämlich Eintracht Frankfurt, war).
Und außerdem: Die letztjährige Finalteilnahme Werder Bremens beendete eine sechsjährige Endspielabstinenz deutscher Vereine, die längste Durststrecke, die der deutsche Vereinsfußball auf europäischer Ebene jemals durchmachen musste.
Und nicht zuletzt: Auch ohne Sinn und Verstand macht es Spaß. Aber irgendwie braucht es mehr bunte Kreise.

Wie einst Wattenscheid. FC Away Trikot 2010/2011

[Achtung. Es folgt Fashion-Content]

Es munkelt schon längere Zeit durch die langen Gänge des Internets: Auch in der nächsten Saison wird der glorreiche 1. FC Köln in seiner Heimstätte in Rot auflaufen. Auf eher peinliches Scanner- oder Nadelstreifengedöns würde verzeichtet, rein Rot soll es sein, das Trikot der kommenden Saison.

So weit, so naja. Damals, in den goldenen Sechzigern, als der FC das Maß aller Profivereinsdinge war und man sich größenwahnsinnig das “Real Madrid des Westens” nannte, sollte diesem Vergleich mit der Heimfarbe Blütenweiß nachgeholfen werden und fortan war der bestimmende Teil im Rut und Wieß das Weiß. Da aber nun der Sponsor des FC seinen Markennamen gerne in dicken weißen Lettern auf rotem Grund sieht, gibt es wieder und wieder ein rotes Heimtrikot. Schade drum, aber es könnte schlimmer sein.

Schlimmer könnte zum Beispiel die Farbe des Auswärtstrikot sein. Schwarz-weiß wurde gemunkelt und siehe da, was uns als mögliches Away-Trikot für die kommende Saison in Form geheimen Bilddokumentes erreicht, sieht in der Tat.. äh.. Schwarz-Weiß aus.

Wat? Wattenscheid? Frankfurt? Soll’n dit? I am not amused.

Aber immerhin: Sollte das so stimmen, wäre die Zeit des albernen Kindergartenfonts Vergangenheit. Das wäre ja schon mal was.

Infografikmassaker: Alle deutschen Meister + Ratespass!

Die einen schimpfen gerne mal in gewählten Worten über den Unsinn des modernen Infografikwahns, die anderen finden hingegen Information sei beautiful, wenn sie nur richtig aufgepeppt daherkommt.

Was die können, das kann ich auch (oder auch nicht, das überlasse ich Eurer Einschätzung), dachte ich. Also ran, frisch ans Werk.

Eine bunte Infografik, die die Zahl der gewonnen Meisterschaften pro jemals titelinnehabenden Verein darstellt:
Der äußerste Kreis gibt Auskunft über die Gesamtzahl der Meisterschaften. Blau sind alle jene Meisterschaften, die zwischen 1903 und 1963 (im Westen) gewonnen wurden oder zwischen 1903 und 1944 (im Osten) gewonnen wurden. Rot kennzeichnet die Bundesligameisterschaften, Grün die der Oberligameisterschaften.
Die Meisterschaften vor 1903, sowie die Besatzungszonenmeisterschaften nach dem 2. Weltkrieg sind nicht berücksichtigt.

Und damit das alles nicht so einfach ist, hab ich die Vereinsbezeichnungen und die Jahreszahlen weggelassen. Denn: Das ist hier nicht nur ein einfaches Infografikmassaker, nein, nein: Es ist ein interaktives Infografikmassaker. Ihr dürft nämlich Euer sicherlich reichlich vorhandenes Wissen testen und überprüfen, ob Ihr aufgrund der Kreise herausfindet, welcher Kreis welches titelgewinnenden Verein repräsentiert.

Angemerkt sei, daß es natürlich ein paar geografische Ungenauigkeiten gibt, die sich aus geografischer Häufung ergeben. Mit anderen Worten: Kreise, die eigentlich aueinander sein sollten, da die gleiche Stadt kennzeichnend, sind nebeneinander. Große Kreise der Nachbarstadt verdrängen kleinere von nebenan, rein räumlich gesehen.

Wer alle Meister richtig zuordnen kann, darf sich völlig ungeniert in der Nase bohren, ohne das auch nur ein einziger Zuschauer ob dieses Verhaltens die selbige rümpfen darf.

Wohl an:

Wer zu faul ist oder vor der Lösung jämmerlich versagt (HAHA!) kann natürlich auch hier nachgucken. Ich bin ja nicht so.

Fährt ein blau-gelbes Schiff nach Buenos Aires…

Wer sich schon immer gefragt hat, wieso denn eigentlich Boca Juniors in Blau-Gelb spielt und zwar dergestalt, daß ein gelber Balken über dunkelblauen Grund querstreift, der soll Antworten bekommen (Und gebt es zu, fast jeden Morgen steht Ihr auf und fragt Euch dieses – sofern Ihr, und davon gehe ich insgeheim natürlich aus, die Antwort nicht schon längst kennt):

Es war also dereinst, Anno 1907, und somit zwei Jahre nach der Gründung des Vereins, daß die beiden Stadtteilvereine Boca Juniors und River Plate beschlossen, daß das Hafenviertel La Boca zu klein sei für zwei rot-weiße Vereine. Ein Freundschaftsspiel sollte klären, welcher der beiden weiterhin in den für alle Welt allerschönsten Trikotfarben auflaufen dürfe und welcher sich andere, und somit in der Natur der Sache liegend, häßlichere suchen müsse.
In dieser frühen der später Superclásico genannten Begegnungen gewann River und trägt seitdem das stolze Rot-Weiß. Wobei dazugesagt werden muß, daß der gut 25 Jahre später erfolgte Umzug in ein Schickimicki-Viertels der Hauptstadt Argentiniens dem Verein nicht sonderlich gut getan hat. Aber schicke Trikots haben sie.

Doch zurück zu Boca Juniors. Was also tut man, wenn man am Hafen lebt, gerade eine peinliche Niederlage erlitten hat und sich in Folge dessen neue Trikotfarben suchen muß? Exakt: Man schlendert zum Hafen und wählt, so will es die Legende, die Farben der Landesfahne des erstbesten Schiffs, daß einem vor die Nase tuckert. Und so ward es getan, und so ward es gut (Abgesehen davon, daß Rot-Weiß natürlich weitaus schöner ist. Immer und überall.)

Und wer nun immer noch nicht weiß, woher jenes Schiff kam, dem helfen Boca und Nike mit der neuesten Auflage des Trikots weiter, die aus Anlaß des 105-jährigen Vereinsjubliäum (Was man nicht alles feiern kann) herausgegeben wurde:

Und nun seid dankbar für diese unnütze Erweiterung Eures Wissens (auch wenn Ihr das alles natürlich schon längst wußtet) und freut Euch mit mir für die Boca Juniors, daß es ein schwedisches Schiff war und keines von den Seychellen:

Ich mein, wie Scheiße säh das denn aus?

Liebe Ultras,

Ihr, die Ihr immer so stolz seid auf Eure Choreografien, schauet und erbleichet. Und keine Sorge, die hier agierenden Personen interessiert es vermutlich genauso wenig wie Euch was da gerade auf dem Platz passiert.