Der Prinz hat Stirn.

Wegen einer Stirnhöhlenvereiterung bekam der 23-Jährige von den Medizinern ein Reiseverbot auferlegt. Der Stürmer sollte am Montag eigentlich den Flieger Richtung Arabische Halbinsel nehmen, sein HNO-Arzt legte aber ein Veto ein

sagt der kicker.

Davor hatte er Rücken, Trainingsrückstand und anderes.

Wetten werden noch angenommen, ob der Prinz noch einmal im Bayern Trikot aufläuft, bevor er wechselt.

Wohin auch immer.

Dümpeln im Gebiet der Ödnis

Es ist ein paar Jahre her, der 1. FC Köln zitterte gerade mal wieder um den Aufstieg oder dem Abstieg entgegen, da sagte F., seines Zeichens HSV Fan: Ach, ihr habt es gut.

Ich zeigte ihm natürlich umgehend einen Vogel und hob an vom einzig übrig gebliebenen “Dino der Liga” zu reden, vom Luxus der Abstinenz der Sorgen und Nöte zu schwadronieren, die ein Abstieg oder ein verpasster Aufstieg so mit sich bringen, was wenn dem Abstieg ein weiterer folgt, was wenn man für alle Zeiten Fortuna Kölns Erbe antritt als Ewiger Zweitligist, fuhr fort von der beneidenswerten Sicherheit für ihn als HSV Freund zu schwärmen.

Ja, sagte er, eben. Kein Abstieg, nicht mal ernsthafte Gefahr. Kein Meisterschaftsrennen. Keine nennenswerten europäischen Auftritte. Kein Titel seit ewigen Zeiten. Wie gesagt – das Gespräch ist ein paar Jahre her, vor dem letzten Aufschwung der Hamburger. Gewiss, sagte er dann noch, keine Angst, aber die andere Seite der Medaille heißt Hoffnung und auch die gibt es nicht. Du hast ja keine Ahnung, wie öde das sein kann, wie emotionslos man mit der Zeit wird.

Ich verstand. Und zeigte ihm natürlich weiterhin einen Vogel.

Wenn ich die abgelaufene Hinrunde des FC betrachte, und mir die Überwinterungstabelle ansehe, dann ist das wohl das großartigste, was diese positive Halbserie mit sich bringt: Die Freude über den Eintritt in Gebiete der Ödnis. Mal vier Spiele in Folge verlieren und trotzdem beim Anblick der Tabelle keinen Herzkasper kriegen. Nach Siegen über Spitzenteams nicht darüber nachdenken müssen, dass das nächste Spiel auch gewonnen werden muß, da sonst der heutige Sieg nichts wert sei. Keine hektischen Trainerentlassungen, keine halbherzige Neuformation der Mannschaft im Halbjahresrhythmus. Einfach mal dümpeln und die Beine baumeln lassen. Großartig.

Gut, zugegeben: Wenn das gut geht und sich dann so fortführt, seh ich das in fünf Jahren vermutlich auch anders. Aber bis dahin: Bitte weiter Graumäusig werden.

Doppelbuchung

Am letzten Spieltag der Vorrunde passiert nun, wovor ich mich schon die ganze Saison über fürchte: Sowohl der FC als auch Union spielen am Samstag, letztere mit Heimspiel und ich bin in Berlin. Da gibts dann also zwei Pflichttermine und beide haben es auf ihre Weise in sich.

Union spielt gegen Emden. Zweiter gegen Dritter, ein am Ende möglicherweise vorentscheidenes Spiel um wichtige Punkte in Sachen Aufstieg. Ausgang völlig offen, würde ich sagen, aber die Ostfriesen haben noch ein Nachholspiel, deswegen wären drei Punkte für Union sehr wichtig.
Der FC spielt gegen den VfL Bochum. Da geht es vor allem darum, die Negativserie von vier Spielen in Folge zu stoppen und einen versöhnlichen Abschluß einer insgesamt zufriedenstellenden Hinserie zu finden.

Und für mich geht es um gutes Zeitmanagement. Normalerweise wär das Ganze ein Ding der Unmöglichkeit, aber, und jetzt kommt die Crux an diesen Gedankengängen, dank unschöner Dinge wird es gehen:

Union spielt ja zur Zeit nicht zu Hause im Stadion An der Alten Försterei – das ist unschön. Das Schöne im Unschönen ist, dass sie stattdessen im Jahnsportpark spielen, der in unmittelbarer Nähe zur Schwalbe liegt, die Sportkneipe Berlins für FC Fans.
Und: Die 3. Liga ist von der DFL genötigt worden, schon um 14.00 Uhr ihre Spiele zu beginnen. Darüber muss man ja schon froh sein, bald beginnen sie sicherlich um 8:30 Uhr morgens. Trotzdem: Unschön. Das Schöne im Unschönen ist für mich in diesem Fall, daß das eine Spiel beginnt, wenn das andere aufhört. Und ich also nur den kurzen Weg vom JSP zur Schwalbe überbrücken muss.

Und hoffentlich zwei Siege sehe.

Mal unter uns, fussballdaten.de…

.. daß Ihr in Eurer Dropdown Liste zur Auswahl des gewünschten Vereins nicht die vollen Namen der Vereine ausschreibt, versteht sich ja von selbst. So schreibt Ihr z.B. nicht “Ballspielverein Borussia 09 e. V. Dortmund”, sondern stellt einfach nur kurz und knackig “Dortmund” zur Auswahl – verständlich.

Auch 1.FC Union Berlin ist zu lang für das bißchen Platz, daß es da gibt, das seh ich ja ein. Aber welcher weinrotweiße Teufel mag Euch geritten haben, als Ihr die Abkürzung “Un Berlin” gewählt habt? Klar, so mancher Köpenicker sieht sich in Sachen Zugehörigkeit zu Berlin als das Ostberliner Pendant zu Spandau, aber Un-Berlin geht doch ein bißchen weit, findet Ihr nicht? Was ist denn gegen ein herzerfrischendes U. Berlin einzuwenden oder meinetwegen auch ein Union B.? Hm?

Bratwurst saves my harmony.

Immer wieder mal kommen einem Geschichten zu Ohren, die man für sich so nicht erleben will. Dazu gehören zum Beispiel Verwürfnisse zwischen der eigenen Freundin und dem besten Freund. Zwischen der großen Liebe und dem dicken Kumpel. Man steht dazwischen und wünscht sich, dass sie sich gut verstehen mögen, daß sie sieht, was man an ihm hat und umgekehrt.
Ganz so einfach läßt sich das nicht auf den Fußball übertragen, aber ähnlich ist das schon. Als meine große Liebe das erste mal offiziell auf meinen besten Freund stieß, hat sie ihn nonchalant mit 7:0 aus dem Stadion gefegt. Mir war das ein bißchen peinlich, zumal ich zu Hause saß mit einer Reihe von Liebschaften des besten Freunds und wir uns das ganze genüsslich im Fernsehen ansehen wollten. Der Montagabend war recht schnell gelaufen, die Liebschaften alles andere als erfreut und ich hab den Torjubel zugunsten meiner großen Liebe im Verlauf der Partie immer heimlicher und schamesröter ausfallen lassen.

Aber jede Medaille hat zwei Seiten und so ergab es sich, daß mein bester Freund, bzw. seine Liebschaften vor Ort, die Sache, die zu einem Jahrzehnte langen Zwist hätte führen können, retteten: Sie sangen herzerfrischend, davon, daß das Ganze eine enge Kiste wird, gerade und insbesondere nachdem es schon nach 9 Minuten 3:0 stand. Weil die anderen Liebschaften meiner großen Liebe auch gerne singen und feiern, hat sie das sehr beeindruckt und schwärmen noch heute davon.

Aber nichtsdestotrotz gibt es immer wieder kleine Vorkommnisse, die den Frieden ein bißchen stören. Daß am vergangenen Samstag FC Fans von Union Ultras des Stadions verwiesen wurden, habe ich gar nicht mitbekommen, aber muss davon lesen:

wir waren am Sa. ebenfalls mit 4 leuten beim Unionspiel anwesend. Wollten eigtl. in einen neutralen block. Da wir uns aber gerne unters Dach stellen/setzen wollten,blieb da nur noch der Unionblock oder die Haupttribüne…..Wir gingen also in den Heimblock,da man auf der Ht sicher das dreifache bezahlt hätte. In der 1.Halbzeit trafen wir 5-6 Kölner eine Reihe unter uns an. Kurz vor der Pause kamen dann 3-4Ultras von Union zu denen,da sie vor dem Spiel als Kölner aufgefallen waren und schmissen sie aus dem Stadion. Wir dachten uns nichts dabei,weil wir nichts auffälliges getragen und die uns nicht wirklich bemerkt haben. Anfang 2.Halbzeit kamen die Ultras dann mit 10Leuten zu uns,fragten ob wir Kölner wären und der WH angehörten. Sie machten uns total dumm an und durchsuchten unsere jackentaschen nach Aufklebern etc.! Südkurven-Schal mussten wir auch abgeben. Sie schmissen uns also auch aus dem Stadion.
(aus dem fc forum, fc-brett.de)

Das finde ich natürlich nicht schön, denn das stört mein Harmoniebestreben – auch wenn ich weiß, daß das gerade in diesem Fall mein höchst subjektives und individuelles Bestreben ist, klar. Aber gerade in einem Stadion wie dem Jahnsportpark, in dem es einen “neutralen” Block so nicht gibt, kann ich kaum verstehen, warum nicht Besucher eines anderen Vereins geduldet werden können – solange die sich natürlich zu benehmen wissen und keine Insignien eines verfeindeten Vereins mit sich herumtragen. Ich bin selbst viel zu gern Gast in fremden Stadien und möchte da gerne freundlich aufgenommen werden, solange ich mich wie ein Gast verhalte.

Aber zum Glück gibt es andere. Die es schön fanden. Danke Bratwurstmann.

Wir waren mit 4 Leuten vor Ort und wurden nett aufgenommen von den Eisernen, haben uns aber trotzdem nicht als Kölner geoutet. Gut gefallen hat mir neben dem Spiel auch die gute Stimmung und das leckere Essen (Wurst + Fleisch vom Grill und ein Wagen mit Fischbrötchen) bei angemessenen Preisen. Als mich der Mann vom Grill fragte, ob ich Senf oder Ketchup auf meine Wurst haben will, wäre ich fast vom Hocker gefallen. 1a Service.

Und niemals vergessen…
(ebenfalls fc forum, anderer user)

Zwei Auswärtsspiele zu Hause

Was gäbe es besseres als das ausgehende Wochenende, um den Autor dieses Blogs (also icke jetzt) der Allgemeinheit zu erklären, jedenfalls in Sachen Fußball.

Am Freitagabend gastierte der FC in meiner Stadt. Nicht in meiner Heimatstadt, dann nämlich hätte der FC ein Heimspiel gehabt, aber in der Stadt, in der ich recht bald länger wohne als irgendwo sonst. Berlin ist natürlich gemeint und der FC ist natürlich der einzig wahre FC, der aus Köln also. Und zufälligerweise der Verein, den ich mir nicht ausgesucht habe, der sich mich aber aussuchte, vor langer Zeit. Wofür ich immer noch, trotz all der Jahr’ und viel Elend zwischendurch, dankbar bin.
Es war ein zufriedenstellendes Spiel, jedenfalls wenn man es schafft, sich einzureden, das Spiel hätte in der 85. Minute geendet. Daran arbeite ich noch, aber die Fähigkeit zur Verdrängung ist eines der wichtigsten Utensilien eines jeden Fußballfans. Gerade wollte ich schreiben: Es sei denn, man ist Fan der Bayern oder der Hoffenheimer, aber ich fürchte, da muss man noch ganz andere Dinge verdrängen. Ob es im zuletzt genannten Fall überhaupt Menschen gibt, die die Leidenschaft aufbringen würden, etwas verdrängen zu wollen, ist auch nochmal eine andere Frage.

Am Samstag fiel mir das schon weit leichter: Das miserable Spiel Union Berlins ließ sich wunderbar verdrängen, was vermutlich daran liegt, dass die Unioner trotz einer Spielweise, die nur phasenweise an Fußball erinnerte, 2:0 gewannen. Irgendwann vor einigen Jahren beschloß ich, dass immer nur Fußball aus der Konserve (den FC krieg ich aus Zeit- und Geldgründen leider nicht allzu oft im Jahr zu sehen) nix ist und ging mit Freunden zu deren Herzverein, eben dem 1. FC Union Berlin. Und was soll ich sagen – Verein, Mannschaft, Fans – alles war und ist so wunderbar erdig und ohne unnötigen Kokolores, daß ich blieb. Als ständiger, sympathisierender Gast quasi.
Ich gebe zu, ein gewichtiger Grund für mich seinerzeit zu beschließen, diesen Verein zu mögen, war das Stadion An der Alten Försterei. Vor dem momentan stattfindenden Umbau definitiv eines der schönsten und angenehmsten Stadien der Republik. Da aber ja zur Zeit ein hoffentlich ebenso liebenswertes Schmuckstück entsteht, müssen die Unioner in den Jahnsportpark ausweichen – et voilà, das zweite Auswärtsspiel zu Hause innerhalb zweier Tage. Das soll mir erst mal einer nachmachen.

Somit sei dieses Blog eröffnet. Mit den Funktionen und Möglichkeiten hier bei twoday muss ich mich erst noch vertraut machen, aber ich bin guter Hoffnung, daß mir das irgendwann gelingen wird.