Wer ab und an mal im Millerntor-Stadion zu Gast war, kennt die Angewohnheit des FC St. Pauli, vor Heimspielen auch die Hymne der Gäste zu spielen. Das ist in der Regel nicht schön, da sich unter den Hymnen deutscher Vereine nur höchst selten angenehmes Liedgut findet, ist aber nicht nur eine respektvolle Geste, sondern auch aus, sagen wir mal, fußballethnologischen Gesichtspunkten höchst interessant.
Ähnlich klingt, was mir Carlos von seinem Heimat- und Herzverein CD Teneriffa, zur Zeit in der zweiten spanischen Liga beheimatet, erzählt. Oberhalb der Gegentribüne des Estadio Heliodoro Rodriguez Lopez stehen 22 Fahnenmasten, an denen zu jedem Heimspiel die Fahnen der Ligakonkurrenten (die eigene natürlich mit eingeschlossen) gehisst werden – und zwar in der gerade aktuellen Tabellenreihenfolge:
1 UD Salamanca
2 Real Saragossa (A)
3 Deportivo Xerez
4 Hercules Alicante
5 CD Teneriffa
6 Real Sociedad
7 CD Castellon
8 Rayo Vallecano (N)
9 Girona FC (N)
10 UD Levante (A)
11 Gimnastic de Tarragona
12 UD Las Palmas
13 SD Huesca (N)
14 Albacete Balompie
15 Celta Vigo
16 FC Elche
17 Deportivo Alaves
18 Eibar
19 Cordoba CF
20 Real Murcia (A)
21 Alicante CF (N)
22 Sevilla Atletico Club
Doof natürlich nur, wenn man dann mal in der Situation ist, sich 90 Minuten lang die eigene Fahne ganz am Ende der Fahnenstangen ansehen zu müssen.
[Foto: Carlos B. Crosa]
nina hagen … klingt doch aber überall gleichermaßen großartig 😉
Nina Hagen.. .. ist aber auch eine gloriose Ausnahmeerscheinung unter den deutschen Vereinshymneninterpreten.