No relaxation, no relief

Wie man vermutlich weiß, bin ich Fan zweier Vereine. Zweier Vereine, die in der Vergangenheit nicht unbedingt den Erfolg in riesigen Lettern auf ihre Fahnen geschrieben haben – der eine mit durchaus ruhmreicher Vergangenheit, aber einem inzwischen leider zurecht etablierten Image als Fahrstuhlmannschaft, der andere war nie mehr als ein Zweitligist mit Hang zum Absturz. Jedes Spiel, jede Saison birgt das Risiko, dass das, was vielleicht in der vergangenen Woche, in der letzten Saison gelang, wieder zunichte gemacht wird. Dass eine seitens des Vereins getroffene Entscheidung eine falsche war. Falsche Entscheidungen kosten Geld, sie kosten Zeit und Zeit und Geld sind für die allermeisten Vereine – mit Ausnahme von ein, zwei Handvoll weltweit – eine knappe Ressource. Jede Entscheidung birgt also ein Risiko, das durch sorgsames Abwägen und eine Politik der kleinen Schritte minimiert werden soll. Aber auch sorgsam abgewogene Entscheidungen können falsch sein und auch ein kleiner, falsch gemachter Schritt kann katastrophale Auswirkungen haben, wenn er denn an einem neuralgischen Punkt geschieht.

Der Verein.. nein, es ist kein Verein, das Franchise zu Marketingzwecken, um das es hier gehen soll, kennt dieses Risiko nicht. Sicher wird man in Fuschl am See nicht erfreut sein, wenn Geld versenkt wird, ohne dass es den erhofften sportlichen und damit werbewirksamen Erfolg bringt. Aber die Existenz des Franchise ist dadurch nicht bedroht und aufgrund des unermesslichen Reichtums des Mutterunternehmens können so viele Schritte gleichzeitig gemacht werden, dass ein Fehltritt kaum auffällt. Das Salzburger Franchise macht es vor: In den vergangenen neun Saisons konnten fünf Meisterschaften gewonnen werden, die übrigen vier Spielzeiten wurden auf Platz 2 beendet. Dass dafür sechs Trainer benötigt wurden und trotz dieser häufigen Wechsel an entscheidender Stelle der Erfolg garantiert werden konnte, spricht Bände.

Doch das Franchise selbst soll hier weniger im Mittelpunkt stehen. Auch die Zuschauer, die alle zwei Wochen ins Leipziger Zentralstadion wandern, tun dies, ohne sich dem üblichen Risiko eines Fußballfans auszusetzen. Gewiss, auch Werbung Leipzig gewinnt nicht jedes Spiel, mancher Aufstieg gelang nicht im ersten Anlauf, aber doch kann sich der Zuschauer sicher sein, dass das Risiko einer unschönen Niederlage oder gar einer das Projekt Champions League nachhaltig gefährdenden Niederlagenserie bis zur Unkenntlichkeit minimiert ist. Schon zu Oberligazeiten war sicher, dass der Weg in die Spitze der Ersten Bundesliga führen würde. Das schöne Fußballerlebnis ist nicht gefährdet. Das Leipziger Franchise passt wunderbar in diese schöne neue Welt – es tut nicht weh, es bietet Gewissheit und abwaschbare Leichtigkeit und fordert keine Mitarbeit.

Mancher der in Leipzig heimischen Fußballfans wird nun einwenden, dass die anderen in der Stadt ansässigen Fußballvereine ein Übermaß an Risiko bieten. Nicht nur der permanente sportliche und wirtschaftliche Misserfolg, den Lok und Chemie Leipzig personalisieren, auch das insbesondere bei Lok Leipzig vorhandene rechtsradikale Publikum, lange vom Verein geduldet, wenn nicht gar gefördert, machen es schwer, diesen Vereinen die Daumen zu drücken.
Aber auch außerhalb Leipzigs, quer durch die ganze Republik, mehren sich die Verteidiger des Franchise. Ein genauerer Blick zeigt, dass das das verminderte Risiko, dass es dem Leipziger Zuschauer so einfach macht, sich zur Werbestaffage instrumentalisieren zu lassen keine Rolle spielt. Offenbar geht es einerseits vielmehr um Bewunderung der betriebswirtschaftlichen Leistung des Mutterunternehmens – gerne mit dem Argument unterfüttert, andere Vereine könnten ja das gleiche leisten, wenn sie nur ordentlich arbeiten würden. In Anbetracht der Tatsache, dass sich das Leipziger Franchise in diesem Transfersommer für nahezu die selbe Summe verstärkte wie alle 17 Ligakonkurrenten zusammen, eine eher zweifelhafte Aussage. Andererseits scheint für viele die Existenz und Vorgehensweise von Werbung Leipzig ein willkommener Ausdruck marktradikaler Ideologie zu sein. Exemplarisch dafür kann der Text „They Can’t Relax With Modern Football“ des Blog vert et blanc betrachtet werden. Der Text, der bereits im Februar diesen Jahres erschien, eine Antwort auf eine Titelgeschichte des Magazins „11 Freunde“ darstellte und von den Lesern und Leserinnen der Fokus Fußball Link11 zum Blogpost des Monats gewählt wurde, versammelt in besonders verdichteter Weise diese ideologische Unterfütterung.

Das Franchise erscheint darin als eine Art Retter, als ein Schutzraum vor vormodernen Welten. Außerhalb des Refugiums des ungestörten Kapitalismus herrschen “vorzivilisatorische Zustände”. Worte, die es lohnen, innezuhalten. Vorzivilisatorisch. Frei jeder Kultur, frei jeden Regelwerks. Die Barbarei droht. Die sprichwörtlichen Wilden stehen vor den Toren, getrieben von “Hass auf alles Moderne” und “neurotischen Reflexen”. Wer die Begeisterung über den Marktradikalismus nicht teilt, ist also pathologisch, muss geheilt werden. Nur das Franchise bietet Schutz. Dort, wo alles getan wird, um Mitbestimmung zu verhindern, der Zuschauer auf seine Rolle als Konsument reduziert wird, das investierte Erlebniskapital risikolos angelegt werden kann, dort darf die Zivilisation endlich modern sein.

Markt ist Freiheit. Risiko ist Barberei. Schöne neue Fußballwelt.

13 Antworten auf „No relaxation, no relief“

  1. »Vert et Blanc« hat keine Apologie des Marktradikalismus oder von RB Leipzig formuliert, sondern die falsche, weil regressive Kritik an RB Leipzig und dem »modernen Fußball« kritisiert. Das ist ein erheblicher Unterschied, und deshalb ist eine Schlussfolgerungen wie »Wer die Begeisterung über den Marktradikalismus nicht teilt, ist also pathologisch, muss geheilt werden« im günstigsten Fall falsch und im ungünstigsten bösartig.

    1. Sicher gibt es an der Kritik an Werbung Leipzig auch das eine oder andere auszusetzen und ich hätte mich gefreut einen solchen Artikel zu lesen. Die Einseitigkeit und die agitatorische Radikalität, mit der alles, was wofür das Franchise nicht steht, diffamiert wird, lässt für mich allerdings keine andere Interpretation als die von mir beschriebene zu. Um Deine Interpretation zu teilen, müsste ich annehmen, “Vert et Blanc” agitierten aus einem ideologiefreien Raum heraus (ein rhetorischer Kniff, den ich im übrigen nur von Marktradikalen kenne), und da ich davon ausgehe, dass es einen solchen Raum nicht gibt, fällt es mir schwer Deine Interpretation zu teilen.

    2. »Um Deine Interpretation zu teilen, müsste ich annehmen, ›Vert et Blanc‹ agitierten aus einem ideologiefreien Raum«

      Nein, das musst Du nicht. Wer beobachtet (konkret: Kritik äußert), setzt sich damit selbst der Beobachtung aus (konkret: einer Kritik der Kritik). Das Spiel ist alt und dieses Risiko gehen wir gerne ein. Insofern haben wir an Deinem Text formal auch gar nichts auszusetzen. Den von Alex aufgezeigten stillschweigenden Übergang von Kritik zu einer Apologie weisen wir aber von uns. Gleichwohl wissen wir, dass es ein beliebter rhetorischer Kniff ist, die Ablehnung regressiver Kritik mit der Affirmation bestehender Verhältnisse zu verwechseln (im Falle der Leipziger Fußballzustände lohnt sich da imho auch ein zweiter Blick – aber das deutest Du in Deinem Text ja auch an). Ausführlicher steht das übrigens am Anfang unseres Gastbeitrags für 120minuten.net, hier http://120minuten.net/fur-mehr-modernen-fussball/ bei Interesse nachzulesen.

    3. “Gleichwohl wissen wir, dass es ein beliebter rhetorischer Kniff ist, die Ablehnung regressiver Kritik mit der Affirmation bestehender Verhältnisse zu verwechseln”

      Dabei würde es enorm helfen, wenn einmal selbst eine umfassende Kritik der bestehenden Verhältnisse käme, anstatt nur die ‘regressive Kritik’ ins Blickfeld zu nehmen. Der verlinkte Artikel kommt da auch im ersten Absatz über fankulturtypische Code-Andeutungen nicht hinaus. Wenn die (womöglich) zu kurz greifende Kritik mit mehrseitigen Artikeln auseinandergenommen wird, dann gehen solche einleitenden Textteile eben unter, und der Eindruck dass man die bestehenden Verhältnisse verteidigen will drängt sich auf – was ein Muster ist, dass ich, wie bei Twitter (zu knapp) angedeutet, auch völlig abseits vom Fußball allzu häufig beobachtet habe.

    4. @Hellojed:

      »Dabei würde es enorm helfen, wenn einmal selbst eine umfassende Kritik der bestehenden Verhältnisse käme, anstatt nur die ›regressive Kritik‹ ins Blickfeld zu nehmen.«

      Nur zu! Betrachte das doch als einen willkommenen Anlass, in dieser Hinsicht tätig zu werden – obschon ich den Eindruck habe, dass es an grundlegender Kritik überhaupt nicht mangelt. An einem breiten und hinreichend skeptischen Bewusstsein, um aus der Masse der Kritik die angemessenen Formen von den zu kurz gedachten zu unterscheiden, mangelt es unserer Meinung nach dagegen sehr. Und das liegt wohl nicht zuletzt daran, dass die Beschäftigung mit solcher Metakritik grundsätzlich unbequem ist: Sie erschüttert unreflektierte Selbstverständlichkeiten. Mitunter sogar das Selbstverständnis des »kritischen« Fußballfans (und nicht nur dessen, aber das ist ’ne andere Geschichte…). Das Ergebnis ist allzu häufig eine Immunisierungsstrategie, mit der die Störenfriede der je eigenen Behaglichkeit als »kranke Extremlinke«, »rechte Neocons« oder halt »marktradikale Ideologen« bezeichnet werden – je nachdem, woher der Verteidigungsreflex stammt. Darüber kann man anschließend auch fabelhaft streiten – die ursprüngliche Kritik bleibt dabei in der Regel aber auf der Strecke.

      Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bin gespannt auf Deine »umfassende Kritik«. Wir werden sie sehr gerne lesen.

    5. @vert et blanc (zunächst einmal Sorry für die späte Antwort)

      1) Den auf Twitter geäußerten, und hier wiederholten (“..als »kranke Extremlinke«, »rechte Neocons« oder halt »marktradikale Ideologen« bezeichnet werden”) Vorwurf des Wegsortierens nehme ich so unreflektiert, wie Du ihn in den Raum stellst, nicht an. Ziel dieses Teils des Textes war eben aufzuzeigen, dass Du/Ihr nicht aus dem luftleeren Raum agitiert. Diese Behauptung aber ist zentraler Bestandteil der marktradikalen Ideologie: Es gäbe in der Mitte gar keine Ideologie, sondern nur einen wahlweise gott- oder naturgegebenen Fluss des Geldes, der alles richten wird. Alles andere ist extremistischer Kampf gegen die Zivilisation. Mein Versuch, Eure Position zu kontextualisieren, oder, um in Deinen Bildern zu bleiben: meine “Einsortierung” Eurer Position als puren Verteidigungsreflex zu diffamieren, passt da leider sehr gut ins Bild.

      2) Hellojed hat meines Erachtens recht: Seiten um Seiten damit vollzuschreiben, warum jedwede Kritik am “modernen Fußball” und an Werbung Leipzig nicht nur falsch, sondern auch höchst gefährlich ist und unterbleiben soll, wird nicht dadurch keine Apologie, dass man irgendwann in einer Einleitung eines Textes einmal erwähnt hat, dass man hohe Eintrittspreise auch ein bisschen nervig findet. Dieses Alibi ist zerkratzt, ich möchte es nicht kaufen.
      Und damit wir uns da nicht falsch verstehen: Kritik an der Kritik ist natürlich nicht nur erlaubt, sondern macht in der Tat nicht gemein mit dem Ziel der ursprünglichen Kritik. Die von Euch geäußerte Kritik an der Kritik ist jedoch so radikal und auf Vernichtung ausgelegt, dass es jenseits der Feststellung, dass “moderner Fußball” und Werbung Leipzig nichts mehr geben kann und darf. Wenn Ihr Euch nach wie vor missverstanden fühlt, könnte es vielleicht auch an Euch liegen.

    6. @Spielbeobachter »den […] Vorwurf des Wegsortierens nehme ich so unreflektiert, wie Du ihn in den Raum stellst, nicht an«

      Das ist Dein gutes Recht, ihn »unreflektiert« zu nennen sicherlich nicht. Im Gegenteil. Ich werde mich im Folgenden nicht weiter in den von Dir vorgeschlagenen Eskalationspfad konfligierender Kommunikation begeben – dazu fehlt mir schlicht und einfach die Zeit und die Lust. Ich habe oben schon versucht darzulegen, dass wir dem Trugschluss, es gebe einen nicht-kritisierbaren Standpunkt, keineswegs anheim fallen. Dass wir uns darüber hinaus nicht für »Marktradikale «halten, tut vielleicht weiter auch nichts zur Sache; wenn es so gut ins Schema passt. Das aber trotzdem fürs Protokoll.

      One more thing: Ob Du unser »Alibi« nun kaufen willst oder nicht – wenn wir der Meinung sind, es fehle in einschlägigen Fankreisen kritisches Bewusstsein für die impliziten Schwierigkeiten verkürzter Kapitalismus-, Professionalisierungs- oder gar RBL-Kritik (Nichtzutreffendes bitte streichen, zudem gibt es lobenswerte Ausnahmen), werden wir auch weiterhin Seite um Seite damit vollschreiben. Keine Sorge.
      Unsere Kritik ist vielleicht radikal (im etymologischen Sinne des Wortes), »vernichtend« ist sie keineswegs. Unsere persönliche Erfahrung (insbesondere in »linken« Kontexten) zeigte und zeigt aber, dass Kritik radikal sein muss. »Der Splitter in Deinem Auge ist das beste Vergrößerungsglas«, schrieb Theodor W. Adorno einst sehr treffend. Und weil wir mit Proponenten eines notwendig falschen Bewusstseins nicht länger gemeinsame Sache machen wollen, halten wir damit auch nicht hinterm Berg. Es kann und darf jenseits des »modernen Fußballs« und RB Leipzigs übrigens sehr gerne auch weiterhin Anderes geben, auch wenn Du uns das vermutlich nicht abkaufen willst. Geschenkt. Wir fühlen uns derweilen nicht missverstanden – sondern tatsächlich auf sehr ironische Weise in nahezu allen Belangen bestätigt: Das drängendste Problem ist nicht RB Leipzig, sondern die Haltung der (nach eigenem Bekunden) »wahren Fans« da draußen.
      Nichts gegen Dissenz, im Gegenteil. Aber das ist halt einfach nicht unsere Party.

  2. An Texten wie diesen ärgert mich – bei aller Diskussion, die RB Leipzig (möglicherweise sogar berechtigt) auslösen mag – vor allem das Zurschaustellen der eigenen eklatanten Unkenntnis der Struktur und Organisation des Leipziger Zweitligisten. Die Behauptung, es handele sich hier um eine österreichische Red-Bull-Franchise, ist zum Beispiel ganz einfach faktisch falsch. Das mag dem Verzicht auf eine ordentliche Recherche geschuldet sein (ein Besuch auf rotebrauseblog.de hätte hier schnell Abhilfe schaffen können), oder ein solcher Beitrag zielt lediglich auf Klickzahlen – was dann quasi der gleichen Logik folgen würde, für die RB Leipzig im Beitrag kritisiert wird. Schön ist beides nicht.

    Und was die Frage betrifft, warum sich Menschen als Werbestaffagen missbrauchen lassen: das frage ich mich eigentlich bei jedem, der für 60+ Euro ein Trikot von Verein X kauft und trägt, nur um dann für Unternehmen Y, das fett die Brust ziert, Reklame zu laufen.

  3. Lieber Spielbeobachter, wir beiden kennen unsere Sichtweisen, wissen, dass, etwas verkürzt ausgedrückt, mein Umgang mit RB Leipzig ein pragmatischerer, weniger grundsätzlicher, vielleicht naiverer ist, insofern will ich gar nicht groß auf Deine Ausführungen eingehen.

    Was ich aber, ganz ehrlich, nicht verstehe, ist Dein Umgang mit dem Vereinsnamen. Dass Du weder die offizielle noch die inoffizielle Namensgebung verwenden willst, weil sie eine Farce ist: einverstanden. Und schön, dass Du nicht gleich zu Rattenball übergegangen bist. Aber “Werbung Leipzig”, echt jetzt? Wie 1859 München oder D*sseldorf, wiewohl aus anderen Gründen, und noch ein bisschen trotziger? Findest Du wirklich, dass das Deinem Text, Deinem Selbstverständnis gerecht wird?

    Ich habe mir irgendwann abgewöhnt, Texte zu Ende zu lesen, in denen von Lüdenscheid oder Herne Nord oder West oder was auch immer die Rede ist, oder eben von K*ln, der verbotenen Stadt oder was auch immer, weil ich zu dem Schluss kam, sie nicht ernst nehmen zu können. Das mag ein voreiliger Schluss sein, und natürlich habe ich Deinen Text dennoch zu Ende gelesen, aber ich versteh’s einfach nicht.

    1. Zu viele angefangene Sätze und Gedanken. Sorry, da ist natürlich Unfug entstanden. Ich wollte Verständnis dafür ausdrücken, dass man nicht “Rasenballsport” sagt, aus dem genannten Grund, und nicht “Red Bull”, um keine Werbung zu machen. Verständnis dafür, nicht Zustimmung dazu, dass es dann das Beste sei, keinen der genannten Begriffe zu verwenden, sondern einen “lustigen” (von dem Du sagen magst, dass er alles andere als lustig sei).

    2. Nein, beziehungsweise ja. Mit den üblichen Verballhornungen “feindlicher” Vereine (ich finde die allerdings auch nicht so schlimm wie Du, nutze sie hin und wieder auch, aber nie in Ausschließlichkeit) hat das hier nichts zu tun.
      Seit Entstehen des Marketingkonstruktes hab ich mich herumgeschlagen mit der Frage, wie ich das Ding denn nun nennen soll. Da ich ich kein Geld dafür erhalte, dass ich Werbung für das Getränk mache, entfällt der Name des Getränks ebenso wie die Abkürzung. Der offizielle Vereinsname ist, wie Du schon sagst, eine Farce. So kam ich auf “Werbung Leipzig”, was ich gut finde. Es ist einerseits keine böswillige Beleidigung, andererseits nenne ich das Kind damit beim Namen, wenn ich schon darüber rede, was ja auch eine Form der Bewerbung ist (any press is good press): Diese Sportmannschaft betreibt ihren Sport an diesem Standort und in diesem Verbund ausschließlich deswegen, damit Werbung betrieben werden kann. Es ist ehrlich, sie so zu nennen. Für alles müsste ich Geld verlangen.

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