Der Pokal, seine Gesetze und was fehlt

Phrasenschwein, ick hör Dir trapsen trampeln: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Im Fall der Halbfinale des DFB Pokalwettbewerbs 2008/09 heißt das eigene Gesetz: Spielerische Mittelmäßigkeit allenortes.

Sicher, beide Spiele hatten ihre Momente der Spannung, wie es sich für ein Pokalhalbfinale gehört, ein Spiel, das erst im Elfmeterschießen entschieden wird, ist ohne Zweifel ein Aufregendes. Aber gerade das gestrige Elfmeterschießen zwischen Werder und dem HSV versinnbildlicht die Langeweile, die beide Spiele einem eher neutralen Beobachter aufzwangen: Kein stundenlanges Shootout, drei von vier Elfmetern der späteren Verlierer gehalten und zack, aus ist das Spiel. Zuvor gab es eine ganz gute, beileibe nicht brilliante Halbzeit der Bremer, einen Ausgleich der Hamburger zu einem Zeitpunkt, an dem selbst das Heimpublikum (Äh.. das soll ein Derby sein?) schon eingeschlafen war, und eine laue Verlängerung – letztere zugegebenermaßen auch bedingt durch die rote Karte gegen Jarolim.

Und am Abend zuvor? Erstligist gegen Zweitligist. Bayer Vizekusen hat zwar deutlich mehr Spielanteile, von der spielerischen Klasse aber verhalten sich beide so, als wäre es ein vorgezogenes Relegationspiel um den Erhalt der bzw. den Einzug in die Bundesliga – nicht ein Spiel zweier der vier erfolgreichsten Mannschaften im Pokalwettbewerb.

Phrasenschwein, komm herangetrabt: Der Pokal lebt von der Spannung. So weit so gut. Ein bißchen Spielkultur, zumal wenn drei selbst ernannte Meisterschaftskandidaten beteiligt sind, wär ja aber auch nicht schlecht.

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