Der erste Spieltag ist rum und die Kölner Wundertüte ist ein erstesmal ausgepackt worden. Für endgültige Schlußfolgerungen ist es natürlich noch viel zu früh, aber erste Fingerzeige waren ersichtlich und können benannt werden.
1. Der Start wird schwierig.
Jaja. Das hab ich nicht nur schon vorher geschrieben, auch ein Hoyzer Schieber Blinder mit ‘nem Krückstock hat das schon bei Veröffentlichung des Spielplans erkannt. Dortmund war stark, die nächsten Gegner werden es auch. Allesamt Mannschaften, denen der FC in dieser Saison noch nicht gewachsen sein kann, hinzu kommt das Fehlen wichtiger Stammspieler: Es wird ein hartes Brot. Hab Geduld, Express, hab Geduld. (Schlag nach im Duden. Du kennst das Wort nicht, ich weiß. Es lohnt sich trotzdem).
2. Mon-dra-gon! (Und jetzt alle)
Spieler des Spiels auf Kölner Seite eindeutig und ohne Zweifel: Torwart Faryd Mondragon. Eine klitzekleine Unsicherheit wollen andere Experten gesehen haben, ich hab nur gesehen, daß es ohne den Kolumbianer und seine Paraden zweifelsohne eine weit höhere Niederlage gesetzt hätte. Und auch für Sentimentalisten war was dabei: Die berühmt-berüchtigte mondragon’sche Der-Kessler-muß-sich-warm-machen-ach-nee-geht-doch-noch-Szene, die wir in den letzten Monaten vermissen mußten, wurde gegeben. Ach, Faryd. Mögest Du uns noch lange erhalten bleiben.
3. Maniche: Ja. Vermutlich.
Eine der größten Wundertüten vor Spielbeginn war sicherlich der Portugiese. Ist er in körplicher Form oder trägt er Übergewicht spazieren? Hat er überhaupt Lust für einen mittelmäßigen deutschen Verein zu kicken oder ist er zufrieden damit, sein Gehalt zu kassieren? Nun, auch nach dem Abpfiff bleiben noch Fragezeichen, aber es haben sich einige Ausrufezeichen hinzugesellt. Maniche ist noch nicht fit. Das kann man ihm aber nicht anlasten, gespielt hat er überhaupt nur aufgrund der vielen Ausfälle. Insbesondere in der zweiten Halbzeit, als der FC sich auch mal ab und an nach vorne wagte, war er Takt- und Passgeber. In seinen Bewegungen an den ehemaligen Kölner Bernd Schuster in seiner späteren Phase erinnernd wird er uns noch viel Freude bereiten, besonders wenn dann mal Mitspieler auf dem Feld stehen, die mit ihm zusammenspielen können.
4. Die Außen – Ichbinzufreundlichumhieretwaswirklichunfreundlicheshinzuschreiben.
Adil Chihi: Bemüht, aber ohne Fortune. Allerdings auch ohne Anspielstationen, was es für ihn nahezu unmöglich machte, gut auszusehen. Willi Sanou: Komplettausfall. Was noch freundlich ausgedrückt ist. Als dann endlich Fabrice Ehret für Sanou kam, wurde es etwas besser, es gab sogar den einen oder anderen Angriff, hin und wieder einen gewonnen Zweikampf. Aber nichtsdestotrotz: Da muß noch was geschehen. Herr Meier, hören Sie mich?
5. Der Trainer.
Ja nun. Zvonimir Soldos Arbeit nach einem Spiel beurteilen zu wollen, wäre nun wirklich kompletter Unsinn. Aber: Obwohl der FC kaum zu Chancen kam und Mondragon eine höhere Niederlage verhindern mußte, sah das alles gar nicht soo schlecht aus. Man bedenke, daß da eine Rumpfelf ohne die wichtigsten Köpfe auf dem Feld standen, bzw. die wichtigen Köpfe, die anwesend waren (Petit und Maniche) krank bzw. noch unfit und ohne die richtige Bindung zur Mannschaft waren. Phrasenschwein, ick hör Dir trapsen: Darauf kann aufgebaut werden. Nicht mehr, nicht weniger. Nur den Sanou-Irrtum sollte sich Soldo zu Herzen nehmen.
(fast) völlige Zustimmung… …ausser dass ich Chihi genauso schwach wie Sanou gesehen habe. Er hat keine körperliche Präsenz, ist genauso pomadig und einfach überfordert.
Sonst geb ich Dir vollkommen Recht: Ansätze (Maniche, Kurzpass) sind zu sehen, wir benötigen noch kreativen Input und eine verletzungsfrei Restspielzeit. Dann sind wir nicht so schlecht aufgestellt.