You’ll never walk alone der Woche VII

Werte Reisegruppe, Ihr habt es schon gemerkt, nach den ersten klassischen Versionen unseres Objekts der Begierde, des musikalischen Fußballklassikers “You’ll never walk alone”, befinden wir uns mittlerweile längst im Lande der eher ausgefallenen Vaianten. Der klassischen Versionen gibt es unzählige, Cover, die ihren eigenen Weg gehen (und den natürlich niemals allein), hingegen sind im reichlich gefüllten You’ll never walk alone-Regal hingegen deutlich spärlicher gesäht.

Heute möchte ich Euch bitten, Euch abzuschnallen und das Rauchen zu beginnen, entspanntes dahinfletzen ist angesagt. Chet Atkins präsentiert uns eine entspannte und beswingte Instrumental-Country-Version. Kein Pathos, keine Gänsehaut (höchstens für Gitarristen), aber eine Leichtigkeit, wie sie selten zu finden ist im Meer der Coverversionen des Liedes.

Chet Atkins, 2001 verstorben, war eine der musikalischen Legenden des vergangenen Jahrhunderts. An die 100 Langspielplatten hat er veröffentlicht, er war ein herausragender Country und Jazz Gitarrist, Produzent, Mitbegründer des Nashvilles-Sounds, elffacher Gewinner des Grammys für den “Instrumentalist Of The Year” (einen davon für “Picks the Best”, seine 1967 veröffentlichte Langspielplatte, deren Opener dieses Stück war) und nicht zuletzt, zusammen mit der Firma Gretsch, Entwickler legendärer Gitarren.

Einst sagte er: “Years from now, after I’m gone, someone will listen to what I’ve done and know I was here. They may not know or care who I was, but they’ll hear my guitars speaking for me”

Lassen wir also seine Gitarre für ihn sprechen.

Bisherige Stationen auf der Reise:
Frank Sinatra
Gerry & The Pacemakers
Patti LaBelle
Nina Simone
The Adicts
Liz Durett

Wenn Götter irren…

.. gibt es richtig was auf die Nase.

*

Argentinien, unter Neu-Trainer Maradona mit drei Siegen in drei Spielen gut gestartet, wird vom Vorletzten der südamerikanischen WM Qualifikationsgruppe Bolivien mit einem debakulösen 6:1 nach Hause geschickt.

3600 Meter über dem Meeresspiegel liegt La Paz, der gestrige Spielort. Da kann jemandem, dessen Körper nicht gewohnt ist, in dieser Höhe Leistungssport zu betreiben, schon mal die Luft ausgehen. Betrachtet man allerdings die pomadige Art und Weise in der die argentinische Abwehr das ganze Spiel über durch die Gegend stolpert, so kommt man zu dem Schluß, dass La Paz wohl doch noch ein paar Kilometer höher liegen muß. Einer der drei Neuen im Team im Vergleich zum Spiel gegen Venezuela war übrigens Martin Demichelis, der nahtlos an seine miserablen Vorstellungen im Bayern Trikot diese Saison anknüpfte.

Aber nicht nur die schlichtweg nicht existente Abwehrleistung war Grund für die historische Niederlage. Torwart Carrizo, bei Lazio Rom zur Zeit nur auf der Bank beheimatet, zeigte ein ums andere Mal, daß es Menschen durchaus möglich ist, langsamer zu fallen als die vielbeschworene Bahnschranke. Lionel Messi war offensichtlich noch erschöpft von seiner Gala am vergangenen Samstag. Ángel di María hatte schon fünf Minuten nach seiner Einwechslung keine Lust mehr und senste seinen bolivianischen Gegenspieler derart unmotiviert und brutal um, daß dem Schiedsrichter keine Wahl blieb als ihn frühzeitig vom Feld zu schicken. Und des Trainers Entscheidung, vom gut funktionierenden 3-4-3 auf ein 4-4-2 umzustellen und Argentinien damit um den Traumsturm Messi – Tevez – Agüero zu berauben, muss wohl ebenfalls als Fehler angesehen werden.

Wer wollte einem Gott schon widersprechen?

(* Ich hab mich geirrt und muß dafür bezahlen)