Liebe Fußballfans, Ihr müsst jetzt ganz stark sein: Es geht nicht um Fußball. Nicht mal ansatzweise. Auch nicht ich-tu-mal-so-als-ob-und-dann-von-hinten-durch-die-Brust-ins-Auge. Die Sache ist nur die: Mein Musikblog wird noch geplant. Seit ca. 5 Jahren. Deshalb muss der heutige Text hier erscheinen. Ich hab ja nichts anderes.
Es war so: Der @lifeofmarco twitterte vor sich hin, dass er mal ein „Damals als ich 16 war“-Mixtape erstellen würde. Es entspann sich eine Plauderei, wie das wohl aussehen würde und flugs überlegten diverse Menschen, wie das wohl wirklich aussehen würde und die Idee einer Blogparade machte den Anfang. Den Anfang machte ganz genau der @nurdertim mit seinem Mixtape.
Hier also meins:
Wir schreiben die Jahre 1985/86. Gen der ersten Hälfte des ersten Jahres werde ich 16. Die ganze Welt ist von schlechter Musik besetzt. Doch halt, nicht die ganze Welt: Metallica, Sonic Youth und zum Beispiel Nick Cave bringen wichtige Platten heraus. Nicht eine davon höre ich zu der Zeit. Stattdessen das:
Seite A:
1. Hanoi Rocks – Up around the bend. 3:07
Vermutlich hab ich in irgendeinem Metalmagazin (Haha, es gab nur den Hammer) von dieser Platte gelesen, angehört, gekauft, geliebt. Die Finnen glamrocken. Dieses Cover ist der ideale Opener.
2. Charlie Sexton – I’m not impressed 4:22
Auch von dem damals blutjungen Charlie Sexton hab ich irgendwo (diesmal war’s vermutlich das Musikexpress/Sounds) gelesen und ich glaube bis heute, dass ich der einzige Mensch bin, der das in Deutschland gehört hat. Was mir egal war. I loved it. Außerdem hatte Charlie die Haare schön.
3. Paul McCartney – Footprints 4:32
Eiserne Regel eines Mixtapes: Die 3. Nummer muss eine Ballade sein. Wer eignet sich da besser als Paule, den ich schon sehr früh toll fand, auch wenn die Platten aus den Mitachtzigern allesamt murks sind. Naja.
4. Peter Gabriel – We Do What We’re Told (Milgram’s 37) 3:22
Bleiben wir bei den Großmeistern: Dass ich die Sledgehammer-Platte kaufte und hörte war wohl eines der eher wenigen Zugständnisse an den Mainstream.
5. Les Rita Mitsouko – Marcia Baila 5:28
Nach zwei ruhigen Nummern muss es wieder los gehen: Nicht, dass Ihr glaubt, ich hätte mit 16 so eine coole Musik selbst gefunden: ich habe einen drei Jahre älteren Bruder und zu jener Zeit hatte er noch Einfluss, musikalisch.
6. The Smiths – Bigmouth strikes again 3:12
Viel Smiths hab ich da noch nicht gehört, soviel ist sicher (später auch nicht), aber auf einem Mixtape ging es gut, als Füller.
7. U2 – The new years day 5:35
Die heute unfassbar uncoolen U2 hingegen hab ich recht viel gehört, die ersten vier Platten finde ich auch immer noch ganz gut.
8. Siouxsie and the Banshees – Candyman 3:46
Siouxsie geht immer! Diese Stimme! Hach! Und überhaupt. Hach!
9. The Waterboys – The pan within 6:10
Die Platte „The whole of the moon“ hat mich lange begleitet. Wie schön diese Folkpopballade in psychedelisches abkippt.
10. Scorpions – Coming home 4:59
Ich habe genau zwei Platten von den Scorpions, eine Liveplatte aus den 70ern und die Love at first sting. Die hab ich auch gehört. Ja doch. Tut mir leid.
Seite B:
1. The Alarm – Across the border 3:39
Wir beginnen mit einem Kracher. Nein, wirklich. The Alarm wurden später unangenehm nichtssagend, aber das hatte noch Biss.
2. Kiss – Warmachine 4:17
Ein Mixtape ohne Kiss ist kein Mixtape. Was sich bei Mixtape-für-Herzensangelegenheiten manchmal als problematisch erwies. Zum Glück ist das hier keins.
3. Love and Rockets – Life in Laralay 3:33
Love and Rockets sind Bauhaus ohne Peter Murphy. Liefen rauf und runter. Runter und rauf. Bauhaus aber auch. Aber obskurerweise tatsächlich erst L&R, dann später Bauhaus.
4. Prince – Paisley Park 3:25
Die „Purple Rain“-Platte besaß ich und obwohl es insgesamt auch damals schon nicht meine Musik war, kam die „Around the world in a day“ noch hinterher. Wiesoweshalbwarum ich die dann mehr hörte, als das Hitalbum, keiner weiß es.
5. Bronski Beat – Smalltown Boy 4:57
Ich erwähnte ja den brüderlichen Einfluss bereits, hier ein weiteres Exemplar dieses Einflusses.
6. Extrabreit – Das Tier in Dir 3:28
Extrabreit sind ernsthaft einer der unterschätztesten deutschen Bands. Flieger, die Schule brennt, Polizisten (letzteres ist wirklich gut) – geschenkt, der Rest der Nummern ist super. Bis zur „Europa“, allesamt exzellente Platten.
7. The Cure – Kyoto song 4:16
Cure gehörten eigentlich erst ein, zwei Jahre später zu meinem Repertoire, aber die „The Head on the door“ hab ich mir schon bei Erscheinen zugelegt. Vermutlich wegen „In between days“. Kyoto Song ist cooler.
8. John Watts – One Voice 3:45
John Watts war und ist der Kopf von Fischer-Z und deren Hörgenuss, sowie auch den der Soloplatten Watts’ hab ich auch dem Bruder zu verdanken. Danke, Bruder.
9. Bryan Adams – Summer of 69. 3:41
Ich muss weg….. HERGOTT, ich war jung und brauchte den Rock. Tut mir leid.
10. Led Zeppelin – Achilles last stand 10:25
Die dazugehörige Platte „Presence“ hatte mir eine Ferienbekanntschaft überspielt, bis dahin kannte ich nur Stairway to heaven. Und herrje, das war wirklich ein Augenöffner.