Jochen Hilgers, WDR Redakteur und Kenner des 1. FC Köln, am vergangenen Sonntag in Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs zu der Entlassung von Volker Finke:
“Finke hat es jedenfalls die ganze Zeit nicht geschafft, den Kölner Boulevard hinter sich zu bringen, sondern die großen Zeitungen in Köln waren eigentlich schon ziemlich früh von Finke nicht besonders gut überzeugt. Ich erinner mich auch an seine allererste Pressekonferenz, die er gegeben hat, da hat er seine Handynummer an die Journalisten ausgegeben, hat gesagt, ihr könnt mich dann erreichen zwischen 16.00 und 18.00 Uhr, da guckten die alle schon ganz komisch, vor allen Dingen die Kollegen von Bild und Express, und da sagt der Finke, nee, nee, Ihr habt mich nicht* ganz recht verstanden: Mittwochs von 16.00 bis 18.00 Uhr und damit war das Verhältnis von vorne herein eigentlich schon vergiftet. Das sind zwar Kleinigkeiten, zugebenermaßen, aber das merken sich die Journalisten und von da an hatte Finke immer einen schweren Stand, zumindestens in den Medien.”
Noch Fragen?
* Das Interview mit Hilgers wurde am Telefon geführt und ich kann an dieser Stelle nicht genau verstehen, ob Hilgers Finke mit den Worten “Nee, nee, Ihr habt mich NICHT ganz recht verstanden..” oder “Nee, nee, Ihr habt mich SCHON ganz recht verstanden..” zitiert. Ändert ja aber am Inhalt nichts.
Häh?! Irgendwie stehe ich auf dem Schlauch.
Warum soll sichs Finke direkt bei der ersten Pressekonferenz mit den Journalisten verdorben haben?!
Weil er ihnen seine Nummer gegeben hat? Weil er gesagt hat sie können ihn nur zwischen 16 und 18 Uhr erreichen?
Letzteres. Der Sportdirektor des 1.FC Köln hat froh zu sein, wenn er von den Medienvertretern kontaktiert wird, nicht anders herum. Schon gar nicht darf er auf den Gedanken kommen, die Kontakte einschränken und ihre Quantität somit reglementieren zu wollen. Sujet brooche mer net, fott damit.
Ok, da stecke ich wohl nicht genug drin im Journalistengeschäft bzw. der Arroganz der Kölner Presse um den Fauxpas zu verstehen… 🙂
Tja, mir ist Volker Finke eigentlich sehr sympathisch, gerade weil er im Laufe seiner Karriere nicht durch jeden Reifen gesprungen ist, der ihm von den Medien hingehalten wurde. Andererseits: Sollte er, wie beschrieben, den Kölner Sportredakteuren allen Ernstes eine wöchentliche feste „Sprechstunde“ angeboten haben, zeigt das, dass er die Gegebenheiten in seinem Job als FC-Manager anfangs wohl etwas unterschätzt hat. Denn so beschaulich funktioniert die Sache im Handy-Zeitalter einfach nicht mehr, vermutlich auch nicht in Freiburg. Kann aber auch sein, dass Hilgers die Episode ein bisschen „auf den Punkt gebracht“ hat.