Des Spielbeobachters Saisonprognose: Die 1. Bundesliga

Nun denn. Wenige Stunden nur noch, dann beginnt sie, die Saison 2009/10. Allerhöchste Eisenbahn also, daß Euch der Spielbeobachter (Ihr wißt schon: Icke) verrät, was Ihr zu erwarten habt vom Ergebnis der kommenden vierunddreisig Spieltage. Das Resultat der heute ebenfalls startenden Zweitligasaison hab ich Euch ja gestern schon verraten, heute dann also ein Blick auf die höchste deutsche Spielklasse.

Der Meister:
Der FC Bayern München. Jaja. Manch einer mag da vor Langeweile aufheulen, ich persönlich halte es bei dem von mir ebenfalls nicht gemochten Verein aus dem Süden Deutschlands ja mit eben dieser Langeweile: Lieber ein 22. Meistertitel für die Bayern, als das noch mal sowas ekelhaftes wie VW Wolfsburg Meister wird. Oder wäre es schon der 23. Titel? Seht Ihr – so egal ist das. Spätestens im sagenwirmal September 2010 wird jeder vergessen haben, wer in der letzten Saison Meister geworden ist.

Die internationalen Plätze:
Oder auch: Die Verfolger und Konkurrenten. Denn einfach wird es für die Bayern nicht. Die Uber-Mannschaft jedenfalls werden sie nicht sein. Und es gibt so einige Konkurrenten, die es den Lederhosenträgern schwer machen werden: Der VfB Stuttgart zum Beispiel. Trotz des schwerwiegenden Verlustes von Mario Gomez. Klopps BVB aus Dortmund zum Beispiel mit einem gut einschlagenden Lucas Barrios. Der HSV – trotz Bruno Labbadia, der sich alle Mühe geben wird, den Erfolg zu verhindern. Und leider auch die TSG Hoffenheim.
Dahinter werden sich Schalke, Werder nud Wolfsburg sammeln – allesamt gut, allesamt chancenlos was die Meisterschaft angeht.

Die Absteiger:
Sehr schwer die Klasse zu halten wird es für die drei Aufsteiger Nürnberg, Mainz und Freiburg. Wobei ich letzteren eigentlich noch am meisten zutrauen würde, wäre da nicht diese Abwehr, die selbst den optimistischsten Freiburg Fans Schlotterknie verpasst. Sollte Hannover 96 noch Jan Simak von Stuttgart verpflichten, könnten sie sich vielleicht noch retten, ansonsten sind sie auch unten drin. Wie jeder andere objektive Beobachter würde auch ich mir natürlich den Abstieg von Leverkusen und Mönchengladbach wünschen, aber mindestens einer von beiden bleibt drin. Schade eigentlich.

Und was macht der 1. FC Köln?:

Sich durchquälen. Nach den ersten unglaublich harten acht Spieltagen verzweifelt versuchen, Ruhe zu bewahren. Wenn das gelingt und Maniche bis dahin einigermaßen seine Form gefunden hat und ein weiterer offensiver Mittelfeldspieler an Bord geholt wurde, wird dann das Feld von hinten (zu befürchten ist: von ganz hinten) aufgerollt. Geht mit den zu erwartenden Punktverlusten aus den ersten acht Spielen auch die Ruhe von Bord, wird es schlimm.
Die neuen Spieler und Trainer laufen allesamt mit dem Etikett Wundertüte durch die Gegend: Was Maniche noch bringen kann und will ist ebenso unklar wie die Frage, ob Trainer Soldo seine unbestrittenen taktischen Fähigkeiten in trainerische Fähigkeiten umwandeln kann. Vielleicht kommt noch ein offensiver Mittelfeldmann – bitter nötig wäre er. Sebastian Freis wird in einer gut spielenden Mannschaft eine ganz gute Rolle spielen können, eine Stütze wird er nicht sein. Und d’r Prinz? Wird alles richtig machen, am Ende zwölf Tore geschossen haben. Aber ein Podolski macht noch keinen Sommer.
Am Ende, wenn abgerechnet wird und alles gut gegangen ist, landet der FC auf Platz 12. Läuft es schlecht und die rheinischen Mechanismen greifen, nehmen wir Gladbach den Abstiegsplatz weg. Das wäre außerordentlich doof.

Des Spielbeobachters Saisonprognose: Die 2. Bundesliga

Tick, tick, tick. Sekundenweise läuft die Uhr herunter, der Schweiß perlt auf der Stirn und immer dringender wird die Frage: Blauer oder roter Draht? Oder aber, wenn man nicht gerade zufälligerweise in einem us-amerikanischen B-Movie oder einem Sat1-Filmfilmfilm den Actionhelden mimt, die viel entscheidendere Frage: Wie verläuft die kommende Saison? Wo landet der beherzte Verein? Wer wird Meister, steigt auf, steigt ab, gerät in internationale Fahrwasser?
Keine Sorge, der Spielbeobachter (also: icke), seines Zeichens amtierender Meistertipper, verhilft Euch zu einer entspannten Saison und verrät jetzt schon das Wichtigste. Heute für die 2. Bundesliga.

Die Aufsteiger:

Klare Sache das: Energie Cottbus. Weil die Cottbusser, schlau wie sie sind, den üblicherweise auf einen Abstieg folgenden internen Zusammenbruch schon auf die Relegationsspiele vorgezogen haben und somit jetzt die Stirn frei haben. Außerdem paßt Pele Wollitz wie die Faust aufs Auge in die Lausitz.
Zudem: Alemannia Aachen und 1860 München. Eine der beiden Mannschaften könnte aber auch in den Relegationsspielen scheitern, welche das ist oder ob überhaupt verrate ich aber jetzt noch nicht. Ein bißchen Spannung muß gewahrt bleiben.

Die Absteiger:
Der SC Paderborn, der FSV Frankfurt und Fortuna Düsseldorf bedanken sich beim Publikum und sagen Auf Wiedersehen, bzw. Auf Nimmerwiedersehen. Zugegeben: Düsseldorf ist Wunschkandidat. Vermutlich wird es stattdessen Rot-Weiß Oberhausen treffen.

Und der 1. FC Union Berlin?
Steigt nicht ab. Einfach wird das indes nicht. Der mentale Nimbus des unantastbaren und alles überragenden ChefMeisterRekordSirLordSupaDupa-Aufsteigers mit nur vier Niederlagen in der vergangenen Saison ist spätestens seit dem eher kläglichen Pokalaus gegen Werder Bremen Geschichte. Was aber nicht unbedingt von Nachteil sein wird: Mannschaft und Umfeld wissen jetzt, daß eine höhere gedankliche Geschwindigkeit auf dem Rasen und mehr Geduld auf den Rängen gefordert sein wird.
In wie weit die Neueinkäufe da unterstützend wirken können, muß sich erst noch zeigen: Ex-Paulianer Björn Brunnemann scheint eine Belebung für das offensive Mittelfeldspiel zu sein. Der ehemalige Osnabrücker Domenic Peitz hingegen braucht noch ein paar Spiele, gegen Werder sah er gar nicht gut aus. Welchen Anteil John Jairo Mosquera und Bernd Rauw zur Mission Klassenerhalt beitragen können, läßt sich noch nicht sagen, dazu hat man sie bislang zu wenig sehen können.
Fazit: Union landet auf dem 12. Platz. Wobei das am Ende nach mehr Sicherheit schmeckt, als es der gesamte Saisonverlauf wirklich zu bieten hatte.

DFB finanziert Union Berlin

Davon jedenfalls muss man ausgehen. Nachdem am vergangenen Wochenende bei 32 DFB Pokalspielen und in den noch kommenden Runden ebenfalls vor jedem Pokalspiel die offizielle DFB Hymne gespielt wurde bzw. wird, darf sich der 1. FC Union Berlin einer erklecklichen Summe Geld gewiß sein.

Denn sicherlich würde der DFB niemals stillschweigend und ohne zu handeln darüber hinwegsehen, dass Teile dieser Hymne eiskalt bei “Eisern Union” der Hymne von Nina Hagen geklaut sind. 17000 Union Fans jedenfalls sangen gestern fröhlich mit. Erst bei der eigenen Hymne, dann bei der DFB Hymne. Mit dem selben Text und der selben Melodie, versteht sich.

Die DFB Hymne, mit dem interessanten Teil zwischen 0:48 und 1:05. Zum Beispiel (Video startet an der Stelle).

Die Union Hymne