Die offizielle Vereinshymnen Bundesliga Abschlusstabelle – Teil II

Liebe Leser und in diesem Falle Hörer,

willkommen zum zweiten Teil der OBVA – der Offiziellen Bundesliga Vereinshymnen Abschlußtabelle. Gestern führten wir uns die Plätze 18 bis 13 zu Gemüte, wer das überlebt hat, darf heute Platz 12 bis 7 geniessen.

Was es mit dem ganzen auf sich hat und welche Kriterien ich herangezogen habe, gibt es alles im ersten Teil zu lesen – Neueinsteiger müssen sowieso bei Platz 18 17 anfangen. Die ganz Grausigen auslassen güldet nicht.

Platz 12 bis 7:

12. VfB Stuttgart – VfB – I steh zu Dir


Wenn ich nach dem fürchterlichsten deutschen Dialekt gefragt werde, dann fällt meine Wahl auf Schwäbisch. Wem das ähnlich geht, muss jetzt ganz tapfer sein. Oder hört sich das besser erst gar nicht an. Aber lasse ich mal meine persönliche Abneigung beiseite, muss ich aus genau diesem Grund Punkte geben. Denn schließlich muss eine gute Vereinshymne Lokalkolorit verbreiten. Und da ist “VfB – I steht zu Dir” eine der wenigen löblichen Ausnahmen. Musikalisch ist das alles nicht so schön. Der Schal läßt sich bestimmt ganz wunderbar dazu hochrecken und im Takt schwenken, aber gerne macht man das nicht. Zur Ehrenrettung der VfB Fans sei gesagt, daß weder Heinz Kamke noch der von ihm befragte Experte besonders stolz auf dieses Machwerk zu sein scheinen. Verständlich. Trotz der Lokalkoloritextrapunkte.

11. Hannover 96 – 96 Alte Liebe


Warum zum Teufel fällt es sovielen Hymnenschreibern so schwer, Arrangements zu schreiben, die über das Niveau einer Stadtfestkapelle hinaus gehen? Der Refrain klingt schon tausendmal gehört, der Drumcomputer trommelt einfallslos vor sich hin, das Klavier klimpert gelangweilt im Versuch Richard Claydermann Konkurrenz zu machen, der Gesang muß unbedingt das Ende einer jeden einzelnen Zeile mit unnötigen Koloraturen (“Wahahahahand”) veredeln, vermutlich weil man das so macht. Was überhaupt ein gutes Motto für das gesamte Lied ist: So macht man Vereinshymne. Glaubt man in der Provinz jedenfalls. Aber wirklich spannend ist was anderes. Was ja wiederum gut zu Hannover passt. Aber eines hätte ich gerne noch erklärt bekommen: Die Zeile “Doch in der größten Not rudern wir gemeinsam im roten Fußballboot” – What the fuck?

10. Borussia Dortmund – Wir halten fest und treu zusammen


Schingerassabumm! Die Bergmannskapelle haut auf die Zymbeln. Ein musikalisches.. ähm.. Kleinod aus dem Jahre 1934. “Ball-Heil-Hurra! Borussia!” heißt es im Refrain, was 2003 in “Hipp-Hipp-Hurra! Borussia” geändert wurde, weil anrüchig, aber schon zwei Jahre später wieder zurückgeändert wurde. Überhaupt, der Text: “Wir haben stets einen heiteren Sinn, sind lustig, nie verzagt. Wir kennen keine Feindschaft nicht, wir schaffen Hand in Hand.” Schalke gabs damals noch nicht, hm? Überhaupt Schalke: Liebe verfeindete Ruhrgebietler, Ihr müsst jetzt ganz stark sein: Die schwarzgelbe und die blauweiße Hymne klingen wirklich verdammt ähnlich.

9. Schalke 04 – Blau und Weiß wie lieb ich dich


Wir schreiben das Jahr 1924. Der erste Weltkrieg liegt zwar schon fünf Jahre hinter uns, aber marschiert wird immer noch gerne. Dazu spielt die Marschkapelle im Schunkelrhythmus, wo man mit muss – mit Betonung auf muss. Es singt sich ein Männerchor, wie sich das gehört, im Exerziertempo durch die Straßen Gelsenkirchens. Die Melodie prügelt sich weniger eingängig ins Ohr als manch modernes Hymnenmachwerk, aber das ist auch schon so ziemlich das Beste was sich sagen läßt. Obskurste Textzeile: “Mohammed war ein Prophet Der vom Fußballspielen nichts versteht Doch aus all der schönen Farbenpracht Hat er sich das Blau und Weiße ausgedacht”. Äh. Ja. Der Mohammed wars also. Ja. Kennt man ja: Blau-Weiß, die Farben des Islams.
Eigentlich gleichwertig mit der Dortmunder Hymne. Nur: die Schalker Hymne ist zehn Jahre älter.

8. FC Bayern München – Stern des Südens


Eigentlich erstaunlich: Der FC Bayern, konservatives Großunternehmen Nummer Eins im deutschen Fußball, hat eine der rockigsten Hymnen der Liga. Wenn der Sänger nicht vergeblich versuchen würde, wie Klaus Meine zu klingen, könnte man es vielleicht sogar mögen. Aber um ehrlich zu sein: Das eignet sich besser für einen ordentlichen Blockpogo und selbst, wenn wir mal ignorieren, daß da in der Allianz Arena gar nicht soviel Platz zum Pogen sein dürfte, eine Hymne sollte doch ein wenig mehr.. hymnisches mitbringen. Graues Mittelmaß. Was den Bayern sicher nicht mal schlecht tut.

7. VfL Bochum – Bochum


Ja nun. Rein musikalisch betrachtet, ist dieses Stück Musik vermutlich ganz weit vorne in diesem Sammelsurium an musikalischen Absurditäten und Schrecklichkeiten. Und ein Loblied auf die eigene kleine schmutzige (Liebe Bochumfans, das ist jetzt gar nicht böse gemeint) Stadt zu haben, das jeder kennt, ist auch ganz cool. Wenn darin noch die Zeilen “Wer wohnt schon in Düsseldorf?” und “Machst mit dem Doppelpass jeden Gegner nass, du und Dein VfL” drin auftauchen, ist das auch ziemlich gut. Aber, seien wir ehrlich, bei allem Verständnis dafür, dass das Eure Hymne ist – so eine wirkliche Fußball-Vereins-Hymne ist das nicht. Und so toll ist Grönemeyer nun wirklich nicht.

Hier geht es zum dritten und letzten Teil

8 Antworten auf „Die offizielle Vereinshymnen Bundesliga Abschlusstabelle – Teil II“

  1. also nürnberg drittletzter, du spinnst, für mich, bin übrigens kein club fan, die nr.1, dann köln, trotz des scheiss dialekts, dann gladbach. absulut übel hoffe, freiburg und stuttgart

    1. Ich.. .. kriege bei Panflöten spontan Ausschlag. Bei billig klingenden Synthesizerpanflöten fallen mir auf der Stelle alle Haare aus und meine Ohren wachsen zu. Das wird der Grund sein.

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